Ob von der Familie, von Freunden, anderen Eltern oder zufälligen Begegnungen – die Ratschläge anderer können von einem wirklich fürsorglichen Tipp, der nur zur falschen Zeit kommt, bis hin zu absichtlichem und anhaltendem Gemecker oder Urteilen reichen. Diese Verhaltensweisen anderer können Deine Erziehungsunsicherheiten verstärken. Hier findest Du ein paar unverbindliche Ratschläge, wie Du Dir Selbstvertrauen beibehalten und stark bleiben kannst.
Geduld bewahren
Akzeptiere zunächst, dass unerwünschte Tipps zum Elternsein dazu gehören. Es wird immer wieder vorkommen und Du bist nicht die/der Einzige, die/der darunter leidet. Wenn es passiert, spreche ein kleines Gebet, um Dich selbst zu beruhigen: "Universum, ich will Geduld, und ich will sie jetzt!" (Haftungsausschluss: Es kann eine Weile dauern, bis das Universum die Botschaft versteht.) Es wird einige Momente im Leben geben, in denen auch Deine Kinder Deine Geduld auf die Probe stellen werden, sehe es als Übung für später. Nehme Dir dann einen Augenblick Zeit, um die Absicht hinter dem Kommentar zu entschlüsseln. Wenn er aufrichtig und nur unangebracht zu sein scheint, lächle und gehe weiter. Wenn der Kommentar jedoch absichtlich passiv-aggressiv zu sein scheint oder Du es mit einem Wiederholungstäter zu tun hast, äußere ruhig Deine Meinung.
Lasse Dich regelmäßig auf Herz und Nieren prüfen
Du kennst bestimmt bereits tolle Eltern. Hole Dir ab und zu die Bestätigung von ihnen, um Dir selbst einen Vertrauensschub zu geben! Eltern bitten andere um Rat, vor allem, wenn Sie Ihr erstes Kind bekommen und zu Ihrer Überraschung feststellen, dass es sich nicht genauso verhält, pupst, isst, schläft, läuft, spricht, sich sozialisiert oder spielt, wie es in den Erziehungsbüchern steht oder wie es andere Kinder tun. Der Vergleich ist die Mutter aller Unsicherheiten. Aber eine ehrliche Bestätigung von anderen Eltern, denen Du vertraust, Deiner Familie oder Freunden kann Dir Dein Selbstvertrauen zurückgeben und Dir die Gewissheit geben, dass sowohl Du als auch Dein Baby alles richtig machst.
Bleibe neugierig und lasse Dich auf Kreativität ein
Vom Säuglings- bis zum Schulalter entwickelt sich Dein Kind so schnell, dass das, was an einem Tag beim Stillen, beim pünktlichen Einschlafen oder beim Mitnehmen in ein Restaurant funktioniert hat, beim nächsten Mal vielleicht überdacht werden muss. Plötzlich schnappt Dein sonst so mitfühlendes Kind einem anderen Kind den Apfel weg, Dein tapferer kleiner Entdecker fällt auf dem Spielplatz von der Rutsche oder Dein müdes Kleinkind hat in der Öffentlichkeit einen Nervenzusammenbruch. Es ist ganz natürlich, dass Du Dich verwirrt, frustriert und ausgelaugt fühlst, wenn so etwas passiert. Das ist Deine Chance, Deine kreativen Kräfte ins Spiel zu bringen. Dies machst Du wahrscheinlich sogar, ohne Dir dessen bewusst zu sein. Du überlegst Dir, was Du als nächstes versuchen könntest. Du tust Dein Bestes, basierend auf Deiner Erfahrung mit Deinem Kind (und vielleicht auch basierend darauf, wie viel Schlaf Du in letzter Zeit hattest).
Es ist okay, wenn es ein paar Anläufe benötigt, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. So funktioniert die Erziehung, und das ist okay so – Du schaffst das! Solange Du andere um Dich herum nicht in direkte Gefahr bringst, lasse sie denken oder sagen, was sie wollen.
Finde einen Weg zum Lachen, wenn Du schwierige Momente hast
Solltest Du unter Schlafentzug leiden, kann Dein Sinn für Humor ein wenig leiden. Vielleicht auch mehr, als nur ein wenig. Aber wenn Du in der Lage bist, einen verletzenden Kommentar in Deinem Kopf in eine komische Situation zu verwandeln, während er passiert (oder vielleicht nachdem Du mit den Zähnen geknirscht und ein wenig verärgert bist), kannst Du verhindern, dass der Kommentar Deine Stimmung oder Deinen ganzen Tag ruiniert. Versuche Dir vorzustellen, dass die Person, die Dir einen Ratschlag gibt, mit einem Weinflaschenkorken im Mund spricht, auf einem Bein hüpft oder einen Popel auf der Nase hat. Du kannst auch antworten: "Wenn sich herausstellt, dass dies das größte Problem meines Kindes im Leben ist, bin ich mir sicher, dass es zu einem guten Menschen heranwachsen wird." Sollte das alles nicht helfen, rufe danach eine/n Freund/in an und versucht gemeinsam darüber zu lachen.
Ein Elternteam sein
Elternsein ist Teamarbeit. Wenn es ein Problem in Deiner Familie gibt, haltet zusammen und überlege gemeinsam mit Deinem Partner, wie ihr die Spannungen entschärfen könnt. Wenn Du Dich nicht gut behandelt fühlst, gib Deinem Partner ein Zeichen, damit er die Chance hat, etwas zu ändern (und andersherum natürlich auch.)
Geh aus Situation raus
Wenn Du es einfach nicht mehr aushalten kannst, entschuldige Dich und entfernen Dich aus der Situation, wenn es irgendwie möglich ist. Bringe Dein Baby in ein anderes Zimmer, gehe nach Hause, auf die Toilette oder kurz vor die Tür. Denke dann daran, dass dies nichts mit Dir zu tun hat. Die Person, die Dir gegenübersteht, will Teil Deines Lebens und dem Deines Babys sein und die eigenen Unsicherheiten, Kontrollprobleme, Erziehungsfehler oder etwas anderes kompensieren. Er oder sie verhält sich höchstwahrscheinlich genauso, wie andere sich Dir gegenüber verhalten haben, als sie in Deiner Situation waren, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Ein verletzender Kommentar kann niemals Deine gesamten elterlichen Fähigkeiten, Deine Liebe und die Bindung zu Deinem Kind definieren. Du schaffst das!