Wie Du mit dem Einnässen Deines Kindes umgehen solltest

Erfahrene Eltern
Aug 27, 2020

25 % aller Kinder weltweit machen Erfahrungen mit dem nächtlichen Bettnässen. Es ist ein normaler Teil des Heranwachsens, aber es kann sowohl für Dich als auch für Dein Kind eine herausfordernde Zeit sein. Lese hier unsere besten Tipps für den Umgang mit Bettnässen, sowie einige Tipps und Tricks, um Dein Kind durch diese Phase zu führen.

Für viele Kinder ist Bettnässen mit Scham und dem Gefühl verbunden, anders und allein auf der Welt zu sein. Die Situation kann zu einem geringen Selbstwertgefühl führen und in schweren Fällen kann die fehlende Unterstützung und Behandlung des Problems Konsequenzen für die psychologische und soziale Entwicklung Deines Kindes haben.

Wenn das Bettnässen ein Teil eures Familienlebens ist, ist das Beste, was Du tun kannst, Dein Kind weiterhin zu unterstützen und Verständnis zu zeigen. Bleibe positiv, sei geduldig und verständnisvoll und versuche, das Problem nicht zu überdramatisieren. Manchmal können wir nicht kontrollieren, wie wir reagieren, aber wütend auf Dein Kind zu werden oder es für das Bettnässen zu bestrafen, ist keine Lösung. Das wird das Problem nur verschlimmern und noch mehr Druck auf Dein Kind ausüben, trocken zu bleiben.

Wenn Du frustriert bist, stelle Dir vor, wie sich Dein Kind fühlen muss. Helfe Deinem Kind, indem Du offen über das Problem sprichst, lasse es wissen, dass Du es liebst und unterstützt und dass ihr diese Phase gemeinsam überwinden werden. Es ist wichtig, Dein Kind wissen zu lassen, dass es damit nicht allein ist und dass es nicht absichtlich ins Bett gemacht hat. Damit wirst Du Deinem Kind helfen weniger gestresst und besorgt zu sein.

Spreche mit Deinem Kind

Spreche mit Deinem Kind über die Gründe für das Bettnässen. Erkläre ihm, dass auch andere Kinder damit zu kämpfen haben und lasse es wissen, dass es besser werden wird, aber dass die Situation im Moment außerhalb seiner Macht liegt. Versuche einige Kinderbücher oder Erklärvideos im Internet zu finden, die das Bettnässen thematisieren. Diese könnten Deinem Kind helfen zu verstehen, was in seinem Körper vor sich geht, um sich mit dem Problem nicht so allein zu fühlen.

Die Ernährung Deines Kindes ist wichtig

Die Ursachen für das Bettnässen kann manchmal mit der Ernährung Deines Kindes zusammenhängen. Verstopfung können häufige zu Blasenproblemen führen. Wenn Dein Kind Verstopfungen hat, erhöht sich der Druck auf der Blase, was zum Bettnässen oder sogar zu Problemen bei der Kontrolle des Wasserlassens während des Tages führen kann. Wenn Du bemerkst, dass Dein Kind nicht täglich Groß muss oder Anzeichen für Verstopfung zeigt, versuche, die Flüssigkeits- und Ballaststoffzufuhr zu erhöhen. Apfelsaft, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind allesamt gute Optionen, um Verstopfung zu lösen und das System wieder in Gang zu bringen.

Wann Du reagieren solltest?

  • wenn Du einen anhaltenden starken Geruch im Urin Deines Kindes feststellst
  • wenn Dein Kind Schmerzen hat oder über ein brennendes Gefühl beim Pinkeln klagt
  • wenn Dein Kind anfängt, tagsüber in die Hose zu machen
  • wenn Dein Kind tagsüber und nachts häufiger als sonst uriniert
  • wenn Dein Kind plötzlich an Verstopfung leidet oder seinen Stuhlgang nicht kontrollieren kann
  • wenn Du den Verdacht habst, dass sich Dein Kind eine Harnwegsinfektion zugezogen hat
  • wenn Dein Kind frustriert oder traurig ist
  • wenn Du unsicher bist, wie Du die Situation handhaben sollst
  • wenn Du unsicher bist, ob Dein Kind behandelt werden muss oder nicht
  • wenn Du besorgt bist und glaubst, dass es etwas ernstes sein könnte

Wende Dich im Zweifelsfall immer an Deinen Kinderarzt.

Schlaf, Schlaf und noch mehr Schlaf

Wenn Dein Kind nicht genug Schlaf bekommt, kann es gereizt sein, Konzentrationsprobleme haben, Stimmungsschwankungen erleben und weniger Lust haben, neue Dinge zu lernen. Schlaf ist für alle Menschen immens wichtig. Er ermöglicht es uns, unsere Akkus wieder aufzuladen und für den neuen Tag bereit zu sein. Zu wenig Schlaf kann für Dein Kind stressig sein und führt in der Regel zu mehr nächtlichen Zwischenfällen. Daher ist es sehr wichtig, dass Du Deinem Kind hilfst, die besten Voraussetzungen für einen guten Schlaf zu bekommen.

Gute Einschlafroutinen

Gute Einschlafroutinen zu etablieren, kann Deinem Kind helfen, sich vor dem Einschlafen zu entspannen. Hier sind einige gute Tipps für Deine Schlafenszeit-Routinen:

  • Ein entspannendes Bad: Ein schönes warmes Bad nach einem anstrengenden Tag kann Deinem Kind helfen, sich ruhig und entspannt zu fühlen und somit besser zu schlafen.
  • Vermeide zu viel Flüssigkeit: Achte immer darauf, dass Dein Kind hydriert ist und dass sein Flüssigkeitsbedarf während des Tages gedeckt ist. Ermutige Dein Kind, morgens oder mittags 1 oder 2 Gläser Wasser zusätzlich zu trinken. Abends sollte Dein Kind nur trinken, um den Durst zu stillen. Versuche, Deinem Kind 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu trinken zu geben.
  • Toilettengang vor dem Schlafengehen: Achte darauf, dass Dein Kind vor dem Schlafengehen auf die Toilette geht, um seine Blase zu entleeren. Mache dies zur abendlichen Routine – für Dein Kind und für die Blase Deines Kindes. Mit der Zeit wird dies helfen, Bettnässen zu verhindern.
  • Sei offen und positiv: Spreche mit Deinem Kind über die Erlebnisse vom Tag auf eine positive Art und Weise mit Lachen und Lächeln, damit Dein Kind mit einem sicheren und guten Gefühl einschläft.
  • Eine Gute-Nacht-Geschichte: Lest gemeinsam ein Buch oder erzähle Deinem Kind vor dem Schlafengehen eine Geschichte. Das hilft sogar, eine noch stärkere Bindung zwischen Dir und Deinem Kind aufzubauen.
  • Körperlicher Kontakt: Eine Massage, eine lange Umarmung oder einfach nur Deine Anwesenheit können Deinem Kind das Gefühl von Ruhe, Sicherheit und Entspannung geben, bevor es einschläft.
  • Sei vorbereitet: Lege immer ein zusätzliches Paar Nachtpants und Schlafanzüge in das Zimmer Deines Kindes, um für einen nächtlichen Zwischenfall vorbereitet zu sein. 

Möchtest Du mehr über das Bettnässen erfahren – lese unseren Blog über „Wahr oder falsch zum Thema Bettnässen“.